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Kolumba Museum

2000 Jahre abend­ländische Kultur vereint unter einem Dach.

Am 5. September 2007 wurde, nach vierjähr­iger Bauzeit, der Neubau des Kölner Diözesanmuse­ums Kolumba von Peter Zum­thor eröffnet. Bereits 1974, als das alte Muse­um am Roncalliplatz aus allen Näh­ten zu platzen droh­te, hatte man sich für einen Neubau ent­schlos­sen. Seit Mitte der 1990er Jah­re wurde nach einem Stand­ort gesucht, den man schließlich in einem der letz­ten Trümmerge­lände Kölns, St. Kolumba, fand.

Im mit­telalterli­chen Köln gehör­te St. Kolumba zu den größten und tra­diti­ons­reichs­ten Pfarrgemein­den. Ursprüngl­ich romanisch wurde die Kir­che Zug um Zug spätgotisch erwei­tert. 1945 fiel das Bau­werk dann den Bombar­dements der Alliierten­ z­um Opfer und wurde bis auf die Umfassungs­mauern zerstört. Lediglich eine Kalk­stein-Madonna über­stand die Angriffe unbeschadet.

Zu Ehren des gerette­ten Marienbildes wurde 1950 die Sakramentskapel­le „Madonna in den Trümmern“ errich­tet. In direk­ter Nach­barschaft befindet sich ein Aus­grabungs­ge­län­de, wel­ches 2000 Jah­re europäi­sche Bau­ge­schichte freilegt. Goti­sche, romani­sche, merowingi­sche und römi­sche Fund­stücke zeugen vom Geschichtsreich­tum der Stadt. Hauptkriterium des seit 1993 vorbe­reite­ten Architekturwettbewerbes war, die vorhan­denen Baudenkmäler einzubezie­hen und so dem geschichts­trächtigen Ort mit angemessenem Re­spekt zu begegnen. Als Gewinner unter 167 Einsendun­gen stand im Juni 1997 der Schwei­zer Architekt Pe­ter Zum­thor fest. Die Begründung der Jury unter Vorsitz von Max Bäc­her lautete:

„Zum­thor gelingt es in besonde­rer Weise, die inte­grative Ab­sicht des Aus­lobers umzuset­zen und sowohl die Kapel­le als auch die Boden- und Baudenkmale der Kolumba-Kirche in einem Gebäude gleich­wertig zu ver­bin­den.“

Bevor mit den Bauarbei­ten 2003 begonnen wurde, mussten hierfür die bestehen­de Kir­chen­ruine saniert und archäo­logi­sche Restgrabun­gen abge­schlos­sen wer­den.

Grundlage für das Arbei­ten Zum­thors waren der überliefer­te Grund­riss, sowie die sanier­ten Mauerreste auf­ denen er auf­bau­te. Hierbei ver­bindet sich in besonde­rer Weise der warmgraue Back­stein des mas­siven Gebäudes mit den Bas­al­ten und Ziegeln der Ruine. Im ers­ten Moment ungewöhnlich, erscheint in diesem Zusammenhang das luft- und lichtdurch­lässige „Fil­termauerwerk“ der Aus­senmauern, wel­ches die Baudenkmäler der Kir­che umfasst. Die­ser, die ­Ruine umschließen­de Bereich, geht naht­los in den nördli­chen ­Baukörper, den soge­nann­ten Neubau, über. Hier befin­den sich die eigentli­chen Aus­stellungs­räume des Muse­ums. Alle 16 Aus­stellungs­räume sind in ihrer Anmu­tung unter­schiedlich, sei es das einfal­len­de Tageslicht, die Größe oder ihre Proportionen. Ähnlich verhält sich auch die Mate­rialität der Räume, mal bestehend aus Back­stein, Mör­t­el, Putz, Terazzo oder dem Glas der wandgroßen Fens­ter, die nach ausßen die mas­sive Fas­sade gliedern.

Dieses einzig­artige Spiel aus Mate­ri­al und Form macht das Bau­werk zu einem Monument, das ohne auf­dring­lich sein zu wol­len, schon jetzt eine Ikone der zerrütte­ten Kölner Nach­kriegsar­chitektur dar­stellt.

„Mit unse­ren Laserzuschnit­ten aus Edel­stahl zu diesem ­Projekt beige­tra­gen zu haben, macht uns natürlich besonders stolz“

– Hans Werner Wilsberg, Geschäftsfüh­rer.